Der Kaffeegenuss im Glas – Latte Macchiato muss und sollte nur so serviert werden
Der Latte Macchiato ist nichts anderes, als eine Espresso gemischt mit Milch. Hört sich simpel an, ist es aber bei Weitem nicht. Denn nicht nur allein die Zubereitung dieses beliebten Heißgetränkes ist wichtig für den Geschmack, sondern auch das Ambiente und die Machart. Wer seinen Gästen einen Latte Macchiato in einer Tasse serviert, muss sich nicht wundern, wenn er verwunderte Blicke erntet. Obwohl die standardisierte Darreichung dieses Heißgetränkes, nämlich in einem hohen Glas, äußerst ungewöhnlich ist, so ist es dennoch hierzulande sehr beliebt. Besonders Frauen scheinen dieses Getränk zu lieben, denn in Cafès und Restaurants, Eiscafès und Bistros sieht man selbst in Italien hauptsächlich das weibliche Geschlecht an dem mit Espresso durchzogenen Milchheißgetränk nippen.
Die schwächste Form des Espressos
Vielleicht ist es, weil zwar der Espresso noch vorhanden ist, ihm aber durch die Milch Stärke und Würze genommen wird der Grund, dass besonders Frauen ihn lieben. Oder auch einfach deshalb, da er so schön im Glas anmutet. Fakt ist, dass dieses Getränk besonders in Großstädten und Szeneviertel und Regionen Einzug hielt und mit klarer Deutlichkeit zum Trend-Heißgetränk des Lifestyles erkoren wurde. Wer etwas auf sie hielt und hält, der schlürft bei ersten Sonnenstrahlen im Frühling im Staßencafè an einem Latte Macchiato. Böse Zungen sprechen sogar von einer Latte-Macchiato-Dynastie, die sich allein durch das Genießen dieses Getränkes bewusst und ganz gezielt zu einem urbanen Lebensstil bekennt und definiert. Wer allerdings einen Macchiato einfach so in Italien bestellt, muss sich nicht wundern, wenn entweder nachgefragt wird, ob es ein Latte Macchiato oder ein Caffè macchiato sein soll, oder einfach davon ausgegangen wird, dass es sich beider der Bestellung um einen Caffè Macchiato handelt. Dieser ist weitaus stärker und besteht hauptsächlich aus Espresso mit einem winzigen Schuss Milch. Der Latte Macchiato, den wir kennen, besteht zu 80 Prozent aus warmer bis heißer Milch und 20 Prozent Espresso. Das Mischungsverhältnis ist also genau umgekehrt.
Der perfekte Latte Macchiato für Zuhause
Der Vorteil beim Latte Macchiato liegt klar auf der Hand. Er ist wesentlich schwächer und man kann ihn auch noch mitten in der Nacht trinken, ohne gleich Angst haben zu müssen, dass man nicht mehr einschlafen kann. Selbst wer an einer Lactose-Intoleranz leidet kann sich beispielsweise ohne Weiteres einen köstlichem Macchiato mit Lactose freier Milch zaubern. Er schmeckt exakt genau wie sein Kollege aus normaler Vollmilch hergestellt. Was man unbedingt benötigt: Hohe hitzebeständige Gläser! Sicherlich hat sich der ein oder andere schon mehrfach gewundert, dass ausgerechnet eine Kaffeespezialität in einem Glas serviert wird. Sie sind aber ein absolutes Markenzeichen für den perfekten Latte Macchiato und außerdem sind sie auch äußerst praktisch. Da der Milchanteil des „Latte „aus zwei Drittel Milch besteht und einem Drittel Kaffee, braucht man für die perfekte Zubereitung schon genügend Platz im Gefäß. Das Glas muss hitzebeständig und relativ dick sein. Meistens werden solche Gläser auch als Latte Macchiato Gläser angepriesen. Dann einen kleinen Topf, in dem die Milch erhitzt und aufgeschäumt werden kann. Am besten nutzt man an dieser Stelle Vollmilch. Durch ihren hohen Fettanteil schmeckt sie sobald sie erhitzt wird umso besser und leicht süßlich. Das erspart den Zucker auf ganz natürliche Weise. Der Espresso sollte im Vorfeld auch schon frisch zubereitet sein und steht parat, um sofort nach der Milch im Glas landen zu können.
Beim Aufkochen der Milch sollte man folgende Regel grundsätzlich immer beachten: Nicht alleine lassen! Schnell kocht sie über und noch schneller ist die gesamte Milch futsch und findet sich festgebrannt auf der Herdplatte wieder. Die Milch kurz aufkochen lassen, mit einem Milchaufschäumer kurz aufschäumen und ins Glas geben. Anschließend den Espresso, gut eine kleine Espressotasse gefüllt, vorsichtig über die Milch geben. Anschließend den restlichen Schaum quasi als Highlight auf den Latte Macchiato geben, fertig ist der gequirlte Milch-Kaffeegenuss, so heißt er zumindest ins Deutsche übersetzt.
Er ist nicht der Bruder des Caffè Macchiato
Was viele Liebhaber und Genießer des Latte Macchiato nicht wissen ist, dass man beispielsweise in Italien selbst niemals an die Theke des Bistros gehen sollte, einen Kaffee Macchiato zu bestellen und auf einen Latte Macchiato zu hoffen. Denn der klassische Caffe Macchiato ist in keinster Weise nicht der Bruder des Latte Macchiatos. Er ist ein einfacher und starker Espresso, dem nur ein kleiner Schuss an Milch gegönnt wird, um die Stärke des Espressos nur ansatzweise ein wenig nehmen zu können. Auf das schöne, hohe Glas mit heißer Milch und einem Schuss Espresso kann man dann vergebens warten und hoffen. Es wird grundsätzlich dann eine übliche Espressotasse mit Espresso serviert, die einen winzigen Hauch von Milch in sich verbirgt, mehr nicht. Ein ernüchternder Anblick, wenn man schließlich auf das große Glas des Latte Macchiatos hofft. Das Wort Macchiato selbst verrät die Lösung. Denn es bedeutet verquirlt, vermischt. Latte heißt im Italienischen Milch, also ist der Latte Macchiato schlussendlich nichts anderes als ein Glas aufgekochter Milch mit einem Schuss heißem Espresso gekonnt verquirlt. Hierzulande wird der Latte Macchiato fälschlicherweise oftmals mit einem Strohhalm serviert,die das Glas Milch so heiß ist, dass man es zum Trinken nicht in die Hand nehmen kann. In Italien selbst indessen allerdings wird es traditionell ohne Strohhalm serviert. Ein langstieliger Löffel zum nochmals verrühren und auch zum Abschöpfen des Milchsaums und Häubchen widerum ist ein Muss und gehört weltweit zur Standardausrüstung. Wer dann auch noch eine Serviette mit serviert, kann sicher sein, dass der Mlegendäre Latte Macchiato auch dementsprechend genossen wird.