Wer einen Kaffeemaschine besitzt, die mit Kaffeekapseln bestückt werden muss, weiß wie viel Müll sich im Laufe von nur einer Woche beispielsweise dadurch anhäufen kann. Bei zwei Tassen Kaffee am Tag für zwei Personen im Haushalt macht das mal eben summa sumarum ganze 28 Kapseln, die postwendend im Müll landen. Und dies nur bei einer gewöhnlichen Wahl der Kaffeesorte. Trinken die Personen lieber Cappuccino oder Latte Macchiato und Co. müssen pro Zubereitung in der Regel oftmals noch zwei zusätzliche Kapseln dazu gerechnet werden.
Sicherlich ist die Kapselmaschine eine feine Erfindung, doch die Müllberge steigen beim Gebrauch dieser Geräte und dies weltweit. Viele Hersteller wissen um dieses Problem und bieten nun umweltbewussten Menschen die Möglichkeit einer wiederverwendbaren Kapsel an. Sie können ganz einfach nachgefüllt werden und und finden so eine mehrmalige Verwendungsmöglichkeit. Aber wie sieht es in der Praxis aus mit den nachfüllbaren Kapseln?
Umweltfreundlichkeit
Grundsätzlich wäre es schon längst an der Zeit gewesen, dass es solche nachfüllbaren Kapseln auf dem Markt gibt und dass sie von Herstellern der Maschinen für Kapseln hätten längst angeboten werden müssen. Oder etwa nicht?
Sieht man die Kapselmaschinerie aus der Sicht der Hersteller und des Profits, stellt sich eher ein Minusgeschäft ein, wenn die Kapseln auffüllbar sind. Denn gerade der Umsatz mit den Kaffeekapseln macht die ertragreiche Summe des Gewinns am Ende des Jahres schließlich für diese Unternehmen aus. Nicht etwa wie so oft geglaubt der Reinerlös durch den Verkauf der Maschinen. Doch der Ruf der Verbraucher nach Nachhaltigkeit und umweltbewussten Halden ist größer denn je und wächst. Und hier müssen Hersteller der Kapseln schnell handeln, bevor sie wichtige und potenzielle Kunden womöglich verlieren, nur weil sie Kaffeekapseln als Einwegkapseln anbieten. Die Geburt der wiederverwendbaren Kapseln ist schon eine Weile her und schon tun es die Kollegen der Konkurrenz gleich und springen mit großen Sprüngen gleich mit auf den Zug der neuen, erfolgsversprechenden Nische der Zukunft in puncto unbesorgter Kaffeegenuss mit nachfüllbaren Kaffeekapseln. Für Verbraucher bedeutet dies im Klartext, dass sie sich zukünftig darauf einstellen können, dass am Ende womöglich alle bisherigen Hersteller der Kaffeekapseln auch wiederverwendbare Kapseln in Produktion geben werden. Durch Kaffeekapseln werden jährlich etliche Tonnen an Müll produziert, die Verschwendung der Rohstoffe für die Produktion dieser Kapsel ist enorm hoch. Damit steht die Kapselindustrie vor ähnlichen Herausforderungen, wie man es aus dem Bereich Coffee-to-go kennt.
Günstig und praktisch?
Jeder Kauf einer Packung mit Kaffeekapseln ist bekanntlich nicht gerade günstig. Und wenn beispielsweise Freunde und Familie zum Kaffeetrinken kommen, dann ist einen Packung mit 30 Kapseln schnell einmal leer. Die Kapseln sind teuer und aufs Kilo Kaffee hochgerechnet gibt ein Durchschnittsdeutscher Kaffeegenießer mit Kapseln rund 70 Euro aus. Ein Pfund hochwertigster Kaffee in gemahlener Form Bio, Fairtrade und Co. kosten aufs Kilo berechnet nur 20 Euro im Schnitt. Die Bequemlichkeit scheint sich beim Verbraucher also über die Vernunft und das gute Gewissen zu stellen. Damit ist aber nun scheinbar Schluss. Die wiederverwendbaren Kapseln sind stark im Kommen.
Mister Barista, Utopia und Mycoffeestar machen es vor und bieten wiederverwendbare Kapseln an. Mit Mehrwegkapseln kommt man als Verbraucher wesentlich günstiger davon und produziert somit rund 14 Mal weniger Verpackungsmüll. Das Unternehmen Mycoffeestar machte den Anfang und bietet verschraubbare Kapseln an. Sie sind nach Angabe des Herstellers in allen Nespresso-Maschinen verwendbar. Dass diese Kapseln aus Edelstahl sind, ist ein weiterer Pluspunkt für Natur und Umwelt. Mister Barista bietet ebenfalls eine gute Alternative zum Mehrweg an und Coffeeduck Kapseln zum Nachfüllen aus Plastik. Wichtig ist, dass der Mahlgrad des Kaffeepulvers perfekt angepasst ist, um den gewünschten Geschmack zu erzielen und der Füllstand der Kapsel ist entscheidend für die Intensität des Kaffees.
Also ich finde des mit den Kapseln eine riesige Sauerei für die Umwelt! Zugegebenermaßen ist es zwar wirklich praktisch und der Kaffee schmeckt ganz gut, aber so eine Müllerzeugung muss echt nicht sein. Ich appelliere hier an das Gewissen eines jeden Einzelnen!